Da wurde
Keine Seite war homogen, auf Seiten der Schule/der Lehrerschaft gab es radikale Zucht-und-Ordnung-Befürworter wie (zum Teil heimliche) Schülerunterstützer, auf Schülerseite gab es neben „radikalen“ auch gemäßigte Gruppen, Direktorenunterstützungsgruppen und auch „ist-mir-doch-egal“-Gruppen.
Beispiele von frühen Forderungen der Schülerschaft (nachgeschrieben, das schlecht lesbare Original hat Pauli):
Entwurf der Schülerversammlung vom 1.10.68 zur Teilnahme von Schülern an Konferenzen
Die Schülervertretung sieht keinen Sinn an der Teilnahme an
allen Konferenzen, in denen sie kein Stimmrecht haben.
I. Die Schülerversammling erhebt den Anspruch auf die Teilnahme an sämtlichen Konferenzen: Gesamtkonferenzen, Elternbeiratssitzungen, Alumnatsleiterkonferenzen (Teilnahme nur durch Alumnen) und Klassenkonferenzen (Teilnahme durch Schüler der betreffenden Klasse).
II. Die Schülerversammlung verzichtet auf die Teilnahme an Zeugniskonferenzen, sofern sich alle Lehrer verpflichten die Noten mit den betroffenen Schülern zu besprechen.Wenn die Schüler damit einverstanden sind erfolgt die Besprechung unter Beteiligung der Klasse.
Ferner verzichtet die Schülerversammlung auf die Teilnahme an Personaldiskussionen,sofern in den persönlichen Bereich des Betroffenen durch Äußerungen dieser Konferenz eingedrungen wird.Ob in den persönlichen Bereich eingedrungen wird entscheidet der Betroffene.
In diesen Bereich fallen nicht Disziplinarfragen von Lehrern und Schülern, die mit dem Leben in der Schule direkt in Zusammenhang stehen und erörterungen über den Unterrichtsstil jedes einzelnen Lehrers.
III Die Delegierten der Schüler bei Konferenzen werden von einer noch zu konstituierenden Schülerversammlung gewählt und sind damit berechtigt, in den entsprechenden Konferenzen die Interessen der Schüler zu vertreten. Diesen Delegierten kann nur durch Schüler das Mißtrauen ausgesprochen werden, was dann zu einer Abwahl führen kann.
Die Delegierten, die an Alumnats- oder Klassenkonferenzen teilnehmen sollen, werden von den jeweiligen Verbänden gewählt.
Die Schülerkonferenz fordert bei den entsprechenden Konferenzen Stimmrecht und das Recht, Anträge zu stellen.
Die Konferenz kann keine Beschlüsse fassen bei einstimmiger Gegenhaltung der anwesenden Schüler.
V. Das Konferenzthema muss mindestens vier Tage vor der Konferenz bekanntgegeben werden,da die Schülerversammlung vorher ihre Haltung besprechen muß.
Dieser Entwurf wurde formuliert von:P.g Brandt,Chr.Liebherr,E.Müller,S.Kesting
Oder es wurde ausgehängt oder ausgeteilt (Die meisten der ausgeteilten Schriften waren auf Matrizen getippt und auf ein spezielles Papier, die sog. „Saugpost“, abgezogen, was eine blaue Einfärbung ergab. In den mehr als 40 Jahren seither hat sich dieses Papier, das von erschütternd schlechter Qualität ist, unter der Einwirkung von Licht, Sauerstoff und/oder anderen Umweltstoffen sehr verändert, es ist vergilbt, gleichzeitig ist die Farbe stark abgeblasst, so dass leider (mancher wird sagen: Gott sei Dank!) Vieles nicht mehr lesbar ist.
Da gab es so ein Problem:
Schließlich auch noch:
Und als Fortsetzung schon am nächsten Tag:
Es kam dann zur Aussperrung, also zur kurzzeitigen Schließung der Schule. Die Wogen gingen hoch ....
Nach Wiederöffnung der Schule kam folgendes Flugblatt heraus (irgendwann nach dem 5.05.1969):
(Es wurde also politischer ...)
Da wir Schüler merkten, dass in Laubach zum Teil sehr unsachlich diskutiert wurde, weil unsere Mitbewohner einfach nicht wussten, worum es bei der ganzen Unruhe überhaupt ging, wurde die Laubacher Öffentlichkeit informiert:
Auch die Eltern in Gestalt des Elternbeirats trugen ihr Scherflein zu dem Ganzen bei:
Als es auf einer Elternversammlung hoch her gegangen war, kam als Reaktion
Darauf beschwichtigte der so Attackierte:
Die Antwort darauf:
Reaktion darauf: Nicht bekannt!
Die Gegenseite (Schulleitung, einige Lehrer) produzierte noch anderes Geschriebenes: als Reaktion auf den Streik (s.o. ) kam, ganz klassisch, unsere Aussperrung (sie wird im Brief von K. erwähnt):
Zwei Tage nach Beendigung der Aussperrung der Schüler wurde von zwei Damen und einem Herrn des Lehrkörpers (Frau Zänkert und Fräulein Dittberner sowie Herrn Fröhlich) beantragt:
Zu Unterkapitel Pressereaktionen
Zum Unterkapitel "Das Ende von K."
Zum nächsten Kapitel: LEHER (Teil 2)